Egal, in welcher Nische du unterwegs bist, Konkurrenz gibt es überall. Und um einen Vorsprung über Mitbewerber zu gewinnen, lohnt es sich, eine SEO Konkurrenzanalyse durchzuführen. Aber nicht nur für Keyword-Spionage, sondern auch zum Sammeln von Ideen ist eine Konkurrenzanalyse unabdingbar.
Doch wie findet man seine Wettbewerber und wie analysiert man SEO-Performance oder Google-Ranking am besten? Genau das erfährst du in diesem Artikel.
Wie finde ich meine Konkurrenz?
Wenn du bereits weißt, wer deine Wettbewerber ist, weil er sich in derselben Stadt oder sogar auf derselben Straße befindet, ist diese Frage vielleicht leicht zu beantworten. Aber in vielen Branchen sitzen Mitbewerber nicht unbedingt auf der anderen Straßenseite, sondern vielleicht auf einem anderen Kontinent. Wenn dies der Fall ist, müssen andere Methoden herhalten, um die Konkurrenz ausfindig zu machen.
Also, wie findet man seine Mitbewerber?
Direkte oder indirekte Mitbewerber?
Zuerst solltest du zwischen direkten oder indirekten Mitbewerbern unterscheiden. Direkte Mitbewerber stehen unmittelbar mit dir in Konkurrenz. Das bedeutet, dass sie in derselben Nische unterwegs sind und daher dieselben Dienstleistungen oder Produkte anbieten. Indirekte Mitbewerber befinden sich ebenfalls in derselben Nische oder Branche, aber deren Themen oder Produkte sind breiter gefächert. Obwohl indirekte Mitbewerber auch Konkurrenten sind, stehen sie nur indirekt in Konkurrenz zu dir, da sie auch in anderen Themenfeldern tätig sind.
Wettbewerber-Liste mithilfe eines SEO-Tools erstellen
Stelle eine Liste von mindestens zehn Webseiten zusammen, die in derselben Nische tätig sind. Vor allem, wenn du Wettbewerber für viele Keywords analysieren möchtest, kannst du online SEO-Tools wie Sistrix zur Hilfe nehmen. Bei Sistrix kannst du die URL deiner eigenen Webseite oder der eines Mitbewerbers eingeben und es werden Wettbewerber-Webseiten angezeigt. Sistrix kannst du kostenlos testen.
Bild: Um Wettbewerber für eine bestimmte Domain zu finden, gibst du diese in der Suchleiste ein. Wähle dann in der linken Seitenleiste unter dem Tab „Ads“ die Kategorie „Wettbewerber“ aus. In diesem Fall haben wir die Domain „spotify.com“ untersucht, was Wettbewerber wie „amazon.de“ und „free-talent.de“ anzeigt.
Wettbewerber-Liste manuell erstellen
Dasselbe kannst du natürlich auch manuell machen, indem du relevante Keywords googelst und die Suchergebnisse anschaust. Das gibt dir einen Überblick darüber, welche Domains vor dir ranken. Von dort kannst du auch einen Blick auf die einzelnen Webseiten werfen, um diese genauer anzusehen und zu beurteilen.
Hier sind ein paar Fragen, die du dir bei der Konkurrenzanalyse stellen solltest: Für welche Keywords rankt meine Webseite? Welche Webseiten kommen für bestimmte Keywords besonders häufig in den Top 10 vor? Gibt es Wettbewerber, die oft unter den TOP 5 für verschiedene Keywords vorkommen?
Sieh dir am besten mehrere Webseiten für verschiedene Keywords an, damit du feststellen kannst, ob es sich um direkte oder indirekte Mitbewerber handelt.
Analyse
Nachdem du eine Liste erstellt und die Webseiten der Wettbewerber etwas ausspioniert hast, kannst du deren Performance analysieren. Mit Tools wie SimilarWeb oder Sistrix erhältst du einen Überblick darüber, welche Webseiten am erfolgreichsten sind indem du einen Blick auf die Statistiken für den monatlichen Traffic wirfst.
Warum eine Wettbewerbsanalyse?
Aber warum ist eine Wettbewerbsanalyse überhaupt wichtig? Während eine SEO-optimierte Webseite Plicht ist, endet die Arbeit dort nicht. Denn um an der Spitze der Suchergebnisse zu bleiben, sollte man ständig am Ball bleiben. Wenn du aber nicht weißt, was die Wettbewerber tun, ist es schwierig, sie in den Suchergebnissen zu übertreffen.
Bevor du eine Konkurrenzanalyse erstellst, solltest du dir also im klaren darüber sein, welche Ziele du verfolgst. Mache dir daher Gedanken darüber, ob du zum Beispiel den Traffic auf deiner Webseite erhöhen, das Suchmaschinen-Ranking verbessern oder dich von Konkurrenten abgrenzen möchtest. Dadurch kannst du Zeit sparen und Analysetools zielgerichtet nutzen.
Schritte zur SEO Konkurrenzanalyse
Nachdem du herausgefunden hast, welche Wettbewerber für dich relevant sind, kannst du Faktoren wie deren Onpage und Offpage Optimierung, soziale Medien oder organischen Traffic analysieren. Welche weiteren Faktoren wichtig sind, erfährst du hier.
Je nachdem, wo dein Unternehmen gerade steht, solltest du unterschiedliche Informationen in der Konkurrenzanalyse untersuchen. Beim Start eines Unternehmens oder einer Webseite kann eine Konkurrenzanalyse hilfreich bei der Beschaffung neuer Ideen sein. Wenn du schon etabliert bist, kann eine Konkurrenzanalyse neue Inputs verschaffen. Am besten solltest du deine Wettbewerber einmal im Jahr untersuchen, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Keywords
SEO-Tools wie zum Beispiel Sistrix helfen dir dabei, die Keywords deiner Mitbewerber zu finden. Du kannst die Domain deiner Wettbewerber in der Suchleiste eingeben, um herauszufinden, für welche Keywords diese ranken. Dies kann dir auch Inspiration für deinen eigenen Content geben.
Bild: Laut Sistrix rankt „spotify.com“ für diese Keywords.
Stärken und Schwächen der Konkurrenz ermitteln
Ein wichtiger Teil der Konkurrenzanalyse ist es, die Schwächen der Wettbewerber zu erkennen. Hierbei kann sich zum Beispiel ein Blick auf die neuen und verlorenen Keywords lohnen. Während neue Keywords darauf hinweisen, dass der Wettbewerber eine neue Nische erschließt oder erschließen möchte, zeigen verlorene Keywords an, ob dein Konkurrent von Suchmaschinen abgestraft wurde und dadurch Rankings verloren hat. Darin bietet sich auch eine Chance, die früheren Rankings des Wettbewerbers einzunehmen.
Tools wie Semrush oder Sistrix helfen dir beim Analysieren der Keywords von Wettbewerbern.
Mitbewerber-Keywords ermitteln
Bei der Konkurrenzanalyse solltest du auch auf Unterschiede in der Keyword-Abdeckung achten. Mithilfe von Filtern im SEO-Tool deiner Wahl kannst du zum Beispiel Keywords ansehen, bei denen nur dein Konkurrent rankt. Dies zeigt dir Chancen auf, Keywords in der eigenen Content-Erstellung aufzunehmen.
Du kannst erweiterte Filter auch benutzen, um Keywords zu finden, bei denen deine Wettbewerber nur niedrige Rankings einnehmen. Deine eigenen Webseiten-Inhalte kannst du dann so ausrichten, dass sie für diese Keywords besser als der Konkurrent ranken. Wenn der Konkurrent zum Beispiel auf der zweiten Suchergebnisseite sichtbar ist, solltest du versuchen, dies zu übertreffen.
Darüber hinaus solltest du auch Keyword Recherche über die gemeinsamen Keywords durchführen. Auch diese kannst du mit SEO-Tools wie Sistrix oder Semrush finden. Um Keyword-Rankings kontinuierlich zu verfolgen, kannst du Keyword-Listen als CVS- oder XLS-Dokument exportieren.
Content
Der Inhalt von Konkurrenz-Webseiten ist besonders wichtig. Frage dich dabei folgendes: Sind die Texte zu wichtigen Nischen-Keywords gut geschrieben? Ist der Content zielgerichtet und informativ? Welche Fragen beantworten die Texte?
Um deine Konkurrenz im Ranking zu überholen, solltest du besseren und informativeren Content erstellen. Hier sind ein paar weitere Faktoren, die du bei deiner Konkurrenzanalyse beachten solltest:
- Beantworten die Texte den Search Intent der Benutzer?
- Bieten Mitbewerber Freebies (zum Beispiel E-Books oder Videos) zu bestimmten Inhalten an?
- Gibt es Artikelserien?
- Wie lang sind die Texte?
- Wird der Inhalt mit Infografiken aufbereitet?
- Werden die Texte regelmäßig aktualisiert?
Vergleiche deine Webseiteninhalte mit denen von Konkurrenten und achte dabei auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Dadurch kannst du herausfinden, ob deine Konkurrenten erfolgreich sind, weil sie guten Content anbieten.
Die Anzahl der Aufrufe für eine Mitbewerber-Webseite sagt wenig über die Qualität des Contents aus. Obwohl manche Webseiten viele Besucher anziehen, bedeutet das nicht, dass der Inhalt Mehrwert bietet. Behalte bei deiner Konkurrenzanalyse daher einen kritischen Blick.
Eine regelmäßige Content-Analyse ist ein wichtiger Schritt der SEO Konkurrenzanalyse. Denn je besser die Inhalte einer Webseite, desto besser das Ranking. Die Content-Analyse hilft dir auch dabei, Ideen für deine eigene Webseite zu finden.
SEO
Bei deiner Konkurrenzanalyse ist natürlich auch SEO ein wichtiges Thema. Im folgenden Abschnitt findest du heraus, worauf du bei deiner Wettbewerbsanalyse achten solltest.
Webdesign und UX-Design
Welche Zielgruppe sprechen deine Wettbewerber an? Welche Vertrauenssignale werden ausgesendet? Ist das Design zeitgerecht und auf die Zielgruppe zugeschnitten? Fragen wie diese sind bei der Analyse von Webdesign und UX-Design wichtig.
Die Zielgruppe kannst du zum Beispiel an der Schriftart erkennen. Eine spielerische Schriftart kann darauf hindeuten, dass jüngere Menschen angesprochen werden, während eine konservative Schrift eher ältere Menschen anspricht.
Bei der Webdesign-Analyse kannst du dir auch Inspiration für deine eigene Webseite abholen. Je besser die Benutzerfreundlichkeit, desto zufriedener deine Besucher und desto besser dein Google-Ranking.
Pagespeed
Die Ladegeschwindigkeit einer Webseite gehört zu den wichtigsten SEO-Parametern. Achte daher darauf, wie schnell die Webseite deiner Wettbewerber lädt. Mit online Tools wie Pingdom oder pagespeed.web.dev kannst du die Ladezeiten jeder Webseite prüfen und vergleichen.
Bild: Hier siehst du, wie spotify.com bei der Ladegeschwindigkeit abschneidet.
Vergleiche die Ladezeiten deiner Webseite mit der deiner Wettbewerber. Wenn deine Seite deutlich langsamer lädt, solltest du an der Verbesserung der Ladezeiten arbeiten.
Seitenarchitektur
Auch die Seitenarchitektur ist ein wichtiger Aspekt der Konkurrenzanalyse. Stelle dir hier folgende Fragen: Wie sind die Menüpunkte aufgebaut und welche Keywords werden dabei verwendet? Gibt es Menü-Unterkategorien? Bietet dein Konkurrent einen Blog oder News Bereich an? Gibt es eine Über uns oder Kontakt-Seite?
Bei der Seitenarchitektur spielt auch die interne Verlinkung eine große Rolle. Dafür solltest du dir ansehen, wie dein Mitbewerber intern Seiten verlinkt. Diese sind häufig in Fließtexten zu finden. Achte hier auch auf die Ankertexte, die dein Mitbewerber für die Verlinkung nutzt. Interne Links sagen viel darüber aus, zu welchen Keywords eine Webseite optimiert wurde.
Ausgehende (externe) Verlinkungen zeigen dir, zu welchen Webseiten deine Konkurrenten verlinken. Externe Links sind nur indirekt ein Rankingfaktor, indem sie dabei helfen, Trust bei Besuchern und Suchmaschinen aufzubauen.
Bild: Sistrix gibt dir einen Überblick über Links für beliebige Domains.
Domain-Alter
Ältere Domains, die mehr als drei Jahre alt sind, haben oft ein besseres Ranking bei Suchmaschinen wie Google, da sie sich über die Zeit größeren Trust verschafft haben. Wenn sich viele alte Domains unter deinen Konkurrenten befinden, kann es schwierig sein, in kurzer Zeit gute Rankings zu erzielen, besonders wenn deine Webseite relativ neu ist.
Domain Authority/Page Authority
Mithilfe von SEO-Tools wie Moz oder Ahrefs kannst du Kennzahlen wie Domain Authority und Page Authority abfragen. Die beiden Werte dienen dazu, Domains nach ihrer Stärke zu bewerten. Je höher sie liegen, desto besser. Wenn die Werte DA und PA über 30 liegen, kannst du von einer gut optimierten Webseite ausgehen. Bei über 50 hast du einen starken Konkurrenten vor dir.
Während diese Kennwerte nützlich für die Konkurrenzanalyse sind, solltest du dich nicht vollständig auf sie verlassen. Zum Beispiel können viel besuchte Webseiten wie Amazon hohe DA- und PA-Werte haben und dennoch kannst du schwach optimierte Unterseiten im Suchmaschinen-Ranking überholen. Mit deutlich besserem Content als Mitbewerber in deiner Nische ist es also auch möglich, diese im Ranking zu übertreffen.
Sichtbarkeitsindex und Verlauf
SEO-Tools wie Sistrix oder Semrush helfen dir, die Rankings deiner Wettbewerber zu analysieren. Neben dem Ranking sind aber auch Faktoren wie der Sichtbarkeitsindex und der aktuelle Sichtbarkeitswert wichtig.
Bild: Der aktuelle Sichtbarkeitsindex von spotify.com sieht auf Sistrix zum Beispiel so aus.
Der Verlauf des Sichtbarkeitsindex kann positiv oder negativ sein. Ein negativer Index zeigt zum Beispiel, dass die Webseite an Trust verliert oder SEO-Maßnahmen vernachlässigt werden. Das bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass die Seite leicht in den Rankings zu überholen ist. Schwankungen im Sichtbarkeitsverlauf, dagegen, können auf eine Suchmaschinen-Penalty zurückzuführen sein.
Organischer Traffic
Online Tools wie Semrush oder Ahrefs helfen dir dabei, den organischen Traffic deiner Wettbewerber zu analysieren. Obwohl die Daten nicht zu hundertprozentig genau sind, lohnt es sich, den organischen Traffic von Mitbewerbern anzusehen. Achte hierbei auch auf die Keywords, für die deine Wettbewerber organischen Traffic erhalten.
Bild: So sieht zum Beispiel die Trafficeinschätzung von Spotify auf Sistrix aus.
Weitere Analyse-Faktoren
Zur Wettbewerbsanalyse gehört auch der Markenauftritt. Hierzu gehören Logo, Farbpaletten und Design, aber auch die Zielgruppe, die dein Mitbewerber ansprechen möchte. Es hat einige Vorteile, den Markenauftritt der Konkurrenten zu kennen, denn dadurch kannst du deine eigene Webseite oder Marke gezielt abheben.
Social Media
Um die Social-Media-Aktivität deiner Konkurrenten zu analysieren, benötigst du keine besonderen Tracking-Tools. Stattdessen reicht es, deinen Wettbewerbern auf sozialen Medien zu folgen und deren Profile anzusehen.
Stelle dir dabei die folgenden Fragen:
- Wie präsentiert sich der Mitbewerber auf Instagram oder Facebook?
- Welche Zielgruppe wird angesprochen?
- Reagieren sie schnell auf Kommentare?
- Sind die Texte gut geschrieben?
- Was würdest du anders machen?
Preisliste
Auch die Preise der Wettbewerber sind ein wichtiger Faktor in der Konkurrenzanalyse. Gibt es Besonderheiten bei der Preisgestaltung deiner Wettbewerber? Achte auch darauf, ob deine Mitbewerber ihre Preise offen kommunizieren oder nicht.
Fazit: SEO Konkurrenzanalyse – Wie finde ich meine Wettbewerber?
Nachdem du nun einiges über Konkurrenzanalysen gelesen hast, sollte dies auf jeden Fall bei dir hängen bleiben: Es ist immer hilfreich, seine Wettbewerber zu kennen. Nur so kannst du auch ein Gefühl für den Markt entwickeln und verstehen, welche Mitbewerber welche Rolle spielen.
Wenn du weißt, was die Konkurrenz macht, kannst du einfacher und schneller reagieren. Und das beste: Du findest heraus, wie du deine eigene Webseite verbessern kannst.
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